Thielemann, U.: Globale Konkurrenz, Sozialstandards und der (Sach-) Zwang zum Unternehmertum, in: Maak, Th./Lu­nau, Y. (Hrsg.), Weltwirtschaftsethik. Globalisierung auf dem Prüfstand der Lebens­­dienlichkeit, Bern/Stuttgart/Wien 1998, S. 203-244.

Der Text geht vor allem der Frage nach, ob die Ausweitung des globalen Handels den Armen (in den Entwicklungs- und Schwellenländern) dient, und kommt zu dem Ergebnis, dass es sich hier zumindest teilweise um ein Problem nach dem  Muster: "Wenn die Lösung das Problem ist" handelt (vgl. S. 223 f.; vgl. allgemein auch Wettbewerb als Gerechtigkeitskonzept, S. 51, 449): Der Ruf nach "offenen Märkten" antwortet zumindest teilweise auf Problembestände, die gerade durch offene Märkte erzeugt wurden.

Abgesehen davon mündet eine Ausweitung der Märkte und damit eine Intensivierung des globalen Wettbewerbs unweigerlich (und unbemerkt) in den Zwang zum Lebensunternehmertum. Dies ist eigentlich das gravierendere Problem. Und so freut es mich insbesondere, dass Jürgen Habermas diesen Gedanken, wenn auch eher en passant, aufgegriffen hat.

 

Gliederung

  1. ‘Partikularismus’ und ‘Kontraproduktivität’ von Sozialklauseln
  2. ‘Free Trade’ – im Interesse der Armen?
  3. Der globale Zwang zum Unternehmertum
    1. Unternehmertum im Süden
    2. Unternehmertum im Norden und im allgemeinen

 

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