Thielemann, U.: Compliance und Integrity – Zwei Seiten ethisch integrierter Unternehmenssteuerung. Lektionen aus dem Compliance-Management einer Großbank, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, 1/2005, S. 31-50.

Der Beitrag nimmt sich des Themas verantwortungsvoller Unternehmenssteuerung an und vertritt die These, dass «Integrität» und «Compliance» nicht als Gegensätze zu begreifen sind, sondern als zwei notwendige Seiten. Erst damit geraten verfehlte Compliance-Strukturen, vor allem in Form variabler «Anreize» (Boni), in den Blick. 

Der Beitrag ist hier verfügbar. Eine Langfassung, die sowohl das m.E. hochinteressante Beispiel Nestlé enthält sowie den systematisch m.E. wichtigen Abschnitt «Die Bereiche der Compliance in Abhängigkeit je unterschiedlicher Massgaben», erschien als Bericht Nr. 104 des Instituts für Wirtschaftsethik (St. Gallen 2005), der hier heruntergeladen werden kann.

Im Unterschied zu meinen damaligen Ausführungen bin ich heute jedoch der Ansicht, dass es nicht einfach um andere, spezifisch ethisch ausgerichtete «Anreize» gehen muss, sondern um eine Abkehr von der Anreizsteuerung überhaupt. Vgl. hierzu meinen Kommentar zum Expertenstatement von Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Michael Leisinger («Der Gute darf nicht der Dumme sein») vom 19. Dezember 2009 auf der Website des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (Ms. hier).

Diese Überlegungen flossen auch in die Überarbeitung und Aktualisierungen ein, die sich anlässlich der Aufnahme des Beitrages in eine im Jahre 2016 erscheinende Anthologie aufdrängten. Dieser Text ist hier als Ms. verfügbar.