22. Dezember 2011
Worum gehts beim «nachhaltigen» Investieren?

Ulrich Thielemann
Kategorie: Unternehmensethik, Kapital, Nachhaltigkeit

 

Hier (unten auf der Seite) ein Videomitschnitt der Gesprächsrunde, die von der Alternativen Bank Schweiz (ABS) organisiert wurde («Geldgespräche») und am 2. November 2011 in Olten (Schweiz) am Firmensitz der ABS stattfand.

Ab Minute 26:00 werfe ich die Frage auf, worum es beim «nachhaltigen Investieren» eigentlich geht – und worum nicht. Achten Sie darauf, wie der Experte für nachhaltiges Investment bei der Bank Sarasin (2. von links) zustimmend nickt, als ich davon sprach, dass der Begriff «nachhaltige Rendite» häufig oder sogar in der Regel einigermaßen missbräuchlich verwendet wird, weil damit der Business Case suggeriert wird. Mich hat die wissende (aber ja kaum je ausgesprochene) Zustimmung des Bankvertreters etwas gewundert, aber auch sehr gefreut.

Dies ist ja auch einer der Gründe für meine Skepsis gegenüber dem Begriff der «Nachhaltigkeit». Wenn dies Schule macht, kämen wir vielleicht einmal zu einem Begriff, der die Sache unmißverständlich trifft, etwa «ethisch verantwortungsvolles Investieren»? Wobei zugleich klar gemacht würde, dass dies zwar eine durchaus bedeutende Kraft der «Moralisierung der Märkte» darstellt, wir damit aber nicht die Welt retten können. Und dass die Renditen selbst dann durchaus auch einmal zu satt ausfallen könnten...