Das Ende der Staatsverschuldung II
Ulrich Thielemann
Kategorie: Steuergerechtigkeit, Kapital
Lese gerade in der online verfügbaren Rezension von Max Otte über Sahra Wagenknechts (sic) aktuelles Buch, «dass in den letzten Jahrzehnten die Vermögen der Reichen um ungefähr dieselbe Summe gestiegen sind, wie auf der anderen Seite die Staatschulden», was nach Otte zum Nachdenken zwinge.
In der Tat. Dies passt ganz wunderbar zu meiner bereits hier vertretenen Ansicht, dass der m.E. im Kern unabweisbare öffentliche Ausgabenbedarf durch die Besteuerung vor allem der Kapitaleinkommen, und zwar vor allem der hohen Kapitaleinkommen, gedeckt werden sollte. Bislang wurde der Bedarf ja auch vom Kapital gedeckt. Allerdings imdem man sich bei ihm verschuldet hat.
Dies zwingt zum Wachstum und verschärft den Wettbewerb – über die «unsichtbaren» Kanäle des Wettbewerbs ebenso wie bereits dadurch, dass die offenbar nicht konsumtiv benötigten Mittel der ja so «sparsamen» Rentiers – ab ein paar Millionen Jahreseinkommen fällt «sparen» nicht so schrecklich schwer – den Wirtschaftskreislauf unterbricht (vgl. aktuell hier). Das Ergebnis ist die Ökonomisierung der Lebensverhältnisse und eine unfaire Spreizung der Einkommen.
Man sieht, eine wieder angemessene Besteuerung des Kapitals, etwa so, wie dies in Zeiten des «Wohlstands für alle» etwa in Deutschland oder in den USA der Fall war, hätte weitreichende Konsequenzen.
Jetzt müsste man nur noch die Keynesianer davon überzeugen, dass es einen fundamentalen Unterschied macht, ob das «Ausgeben», welches in der Tat unterbrochen wurde (das ist die Krise), konsumtiver oder investiver Natur ist.